Die schnelle und ausreichende Versorgung mit qualitativ hochwertigem Kolostrum der Mutter ist fundamental wichtig für einen gesunden Start ins Kälberleben. Welche langfristigen und nachhaltigen Auswirkungen die Kolostrumversorgung hat, wurde im Rahmen einer aktuellen Studie untersucht. Dieser Artikel informiert Sie über die Ergebnisse.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 1/2023 der Milchpraxis.
Eine sehr rasche und ausreichende Versorgung der Kälber mit ausreichenden Mengen (≥ 3 Liter innerhalb der ersten Lebensstunde) muttergebundenem Kolostrum ist sehr wichtig für eine optimale Prägung und Entwicklung des Immunsystems. Neben den wichtigen Immunglobulinen (Antikörper) enthält mütterliches Kolostrum einen hohen Nährstoffgehalt, eine Vielzahl von bioaktiven Wirkstoffen sowie lebende maternale Immunzellen. Die Nährstoffe (Laktose, Fett und Eiweiß) sind wichtig für ein gesundes Wachstum und für die Anpassung des Magen-Darm-Trakts an die neue Fütterungssituation, da die Ernährung des Kalbes während der Trächtigkeit über Glukose der Mutter erfolgte.
Nach der Geburt muss die Ernährung dann auf Laktose aus der Milch umgestellt werden, dabei helfen das Kolostrum und die Transitmilch in den ersten fünf Laktationstagen, weshalb es empfehlenswert ist, die Kälber über die ersten fünf Lebenstage mit Transitmilch ihrer Mütter zu versorgen. Die bioaktiven Stoffe im Kolostrum führen zu einer raschen und stabilen Entwicklung der Darmzotten, welches die erste physikalische Barriere im Darm gegen Pathogene darstellt, und besitzen somit eine sehr wichtige Funktion im Immunsystem und der Entwicklung des Mikrobioms im Darm. Um die Qualität der Kolostrumversorgung zu überprüfen, hat es sich bewährt, den Protein- und/oder Immunglobulingehalt der Kälber 24 bis 48 Stunden nach der Kolostrumversorgung zu untersuchen. Hier sollten die Kälber mehr als 60 g Gesamtprotein/l Blutserum aufweisen, sodass von einer guten Kolostrumversorgung ausgegangen werden kann.
Welche langfristigen Auswirkungen eine optimale Kolostrumversorgung auf die Milchleistung in der ersten Laktation besitzt, wurde in einer aktuellen Studie von Stefanska et al. (2020) untersucht.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Milchpraxis Ausgabe 1/2021.